RIKKA
Rikka wurde in der Muromachi-Periode (ca. 1336–1573) eingeführt und ist der älteste Stil des Ikebana. Durch die Verwendung verschiedener Zweige und Pflanzen suggeriert Rikka die Schönheit einer ganzen Naturlandschaft, die das Ergebnis der Harmonie aller Dinge ist. Zweige und Äste symbolisieren Berge, Gräser und Blumen das Wasser.
Im Rikka gibt es zwei Stile: Das Rikka Shôfûtai mit traditioneller Form und Rikka Shimpûtai ohne feste Form.
Rikka Shôfûtai
Der Rikka-Stil entwickelte sich weiter indem er größer und komplexer wurde. Rikka Shôfûtai ist ein Stil, der in der Meiji-Periode zum Standard wurde. Es besteht hauptsächlich aus sieben oder neun Yakueda (Hauptlinien), die durch eine komplexe und abwechslungsreiche Komposition die natürliche Schönheit und Würde der Pflanzen zum Ausdruck bringt.
Rikka Shimpûtai
Rikka shimpûtai wurde 1999 von Sen' ei Ikenobo eingeführt um auch in modernen Räumen gezeigt zu werden. Im Gegensatz zum geregelten Rikka Shôfûtai ist es frei von festen Formen und betont die Bewegung der Pflanzen. Der Schwerpunkt liegt bei dieser Form auf der Ausdruckskraft. Es basiert zwar auf der Komposition und dem Schönheitssinn des traditionellen Rikka, zeichnet sich aber durch die Ausdehnung, Frische und den Glanz der Blumenmaterialien aus. Durch die Verwendung verschiedener Blumenarten und unerwarteter oder kontrastreicher Kombinationen sollen Helligkeit, Klarheit und Unverwechselbarkeit zum Ausdruck gebracht werden.