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Mimosenblüte an der Côte d'Azur

Wenn man sich nach den dunklen und kalten Wintermonaten bei uns, nach Wärme, Meer und Frühlingserwachen sehnt, dann ist die Zeit reif für die Côte d’Azur. Nach den milden Wintern erwacht im Frühling an der Côte d'Azur die Natur entlang der Küste zum Leben, und eine Vielzahl von Blumen beginnt zu blühen, um die Landschaft mit Farbe und Duft zu füllen.

Eine der bemerkenswertesten Blütenarten sind die Mimosen, die im Februar und März die Hügel und Täler der Region mit leuchtend gelben Blüten schmücken. Ihr süßer Duft und ihre strahlende Farbe verwandeln die Landschaft in ein wahres Paradies.

Auch im Ikebana kann die Mimose in ihrer Schönheit gezeigt werden. Zum Beispiel im Shōka Nishu ike mit Tulpen als Nejime.

Shôka Nishu ike mit Mimose
 
Weit gereiste Mimose

Die Mimosen, auch als Acacias bekannt, sind eine Gattung von blühenden Pflanzen, die zur Familie der Fabaceae gehören. Ursprünglich stammen sie aus den gemäßigten und tropischen Regionen Australiens sowie aus einigen Teilen Asiens und Afrikas. Mimosen sind bekannt für ihre charakteristischen, oft gelben Blüten und die feinen, farnartigen Blätter. Es gibt über 1.000 Arten von Mimosen weltweit, von denen viele in verschiedenen Klimazonen gedeihen.

1780 Eine erste Reise 
Mit den großen Schiffen der Kolonialzeit trat die Mimose ihre größte Reise an. Im fernen Australien geboren wurde sie um 1780 von Kapitän James Cook, der Proben aus Tasmanien mitbrachte, nach Europa gebracht. Der Royal Garden in KEW erhielt diesen Schatz und begann bald damit, die Mimose in Gewächshäusern zu kultivieren. 

1864 Der Ruf der Côte d'Azur 
Es dauerte bis 1864, bis sich die Mimose an der Côte d'Azur ansiedelte. Lord Henry Brougham, der britische Premierminister und Schriftsteller, brachte die Mimose mit und siedelte sie in den Gärten seines Freundes John Temple Leader an. Die Villa "Leader" am Südhang des Croix-des-Garde war nicht die einzige Villa, die sich mit den gelben Flocken der Mimose schmückte, die bald die schönsten Häuser in Cannes zierte. Aufgrund des Klimas und der Bodenbeschaffenheit breitete sich die Mimose an der gesamten Côte d'Azur aus. Viele Dörfer begeisterten sich für die Winterblume, die zu einem Wahrzeichen wurde, das sie jedes Jahr feierten. 

1900 Der Aufschwung der Mimosaien 
Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Mimose angebaut. Die Côte d'Azur schmückte sich daraufhin jeden Winter mit ihrem gelben Mantel. Die Mimosen blühen, um der steigenden Nachfrage der europäischen Parfümerien und Floristen gerecht zu werden. Paris, England, Holland… Alle reißen sich um dieses Stückchen Sonne! Da sie jedoch nur mit Zeitungspapier und Weidenkörben transportiert wird, kann sie keine allzu großen Entfernungen zurücklegen. Der Ingenieur Camille Léon revolutionierte die Reise, indem er eine neue, mit Flechtwerk ausgestattete Schachtel anfertigte. Nun kann die Mimose die Welt erobern.

Wegen des milden Klimas hat die Mimose die Côte d'Azur erobert und zeigt im Februar ihr atemberaubendes Naturschauspiel. Die malerische Stadt Cannes, bekannt für ihre glamourösen Filmfestspiele und ihr luxuriöses Ambiente, wird im Februar von der üppigen Blüte der Mimosenbäume überschwemmt.

Entlang der Küstenstraßen und in den Hügellandschaften der Umgebung beginnen die Mimosenbäume gegen Ende des Winters zu blühen und erreichen im Februar ihren Höhepunkt. Die strahlenden gelben Blüten, die in dichten Büscheln an den Zweigen hängen, verleihen der Region eine bezaubernde Atmosphäre und einen betörenden Duft und schaffen eine malerische Kulisse entlang der Küstenstraßen und in den sanften Hügellandschaften. Dieses Naturschauspiel markiert den Übergang vom Winter zum Frühling und wird von Einheimischen und Besuchern gleichermaßen mit Freude erwartet. Die Mimosenblüte ist nicht nur ein visuelles Fest für die Sinne, sondern auch ein Symbol für Hoffnung, Erneuerung und den Beginn einer neuen Jahreszeit.

In der Parfümherstellung und im Gartenbau spielt die Mimose eine wichtige Rolle und ihre Blüten werden in verschiedenen Produkten verwendet und spielt so auch eine wichtige Rolle in der lokalen Wirtschaft, insbesondere in der Parfümherstellung und im Gartenbau. Die Duftindustrie nutzt den süßen, blumigen Duft der Mimosenblüte in einer Vielzahl von Parfüms und ätherischen Ölen, während die Blumen selbst in kunstvollen Arrangements und Dekorationen verwendet werden.
 


Darüber hinaus erblühen im Frühling entlang der Côte d'Azur auch eine Vielzahl von mediterranen Pflanzen und Blumen, darunter die Kap Trichterblume (Texomaria capensis), das Kap Geißblatt, die Veronica spicata blue oder Seidenmohn, Bougainvilleen, Oleander und Eucalyptus. Sie schmücken die Gärten, Parks und Straßen und locken nicht nur Touristen an, sondern auch Künstler und Fotografen. Während des Frühlings finden entlang der Côte d'Azur zahlreiche Festivals und Veranstaltungen statt, die die Blütenpracht feiern. Von Blumenmärkten bis hin zu Gartenfestivals gibt es zahlreiche Gelegenheiten, die Vielfalt und Schönheit der Blumen der Region zu bewundern.

Eine weitere Möglichkeit mit Mimosen im Ikebana zu arbeiten ist ein Shōka Shimpūtai. In diesem Arrangement entfaltet die Mimose einen Zauber durch ihre Zurückhaltung und ist doch sehr präsent um ihre Partner das Shu (Anemone) und Yo (Berberitze) zu unterstützen.

Shôka Shimûtai mit Mimose


Auch im Jiyūka mit Anemone, Ilex, Kiefer und Waxflower, macht die Mimose sehr dezent tief arrangiert einen guten Job,

Jiyûka mit Mimose 1

oder ganz modern aufragend in einer Jiyūka-Kombination mit schrillen, blau gefärbten Iris und rosafarbenen Eustoma.

Jiyûka mit Mimose 2

Leider halten die gelben Mimosenwolken nicht lange, aber auch im trockenen Zustand duften sie noch eine ganze Weile.