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Quitte

Die Zierquitte (bot. Chaenomeles) gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Diese Pflanzengattung ist in Ostasien (Japan, China, Myanmar) beheimatet und umfasst fünf Arten. Ihre Blüten strahlen weiß, lachsfarben oder rot und duften wunderbar. So bereichern sie vor allem im Frühling jeden Garten oder Park und verleihen ihm ein asiatisches Ambiente. Die auffallenden Blüten locken vor allem Bienen an, aber auch die später erscheinenden Früchte sind essbar. Die Quitte zählt zu den beliebtesten Ziersträuchern in Gärten und Grünanlagen. Freilich werden sie im späten Winter oder frühen Frühjahr für den Schnitt vorgetrieben und können uns so schon sehr früh im Jahr erfreuen. 

Ichijuike

Die Quitte wurde im Beispiel Ikebana in einer ichijugiri Bambus Vase in Form eines Ichijuike-Arrangements angeordnet.

Das Ichijuike-Arrangement ist eine klassische Form des Ikebana. Der Name "Ichijuike" bedeutet wörtlich "eine Blume oder eine Zweigart" und beschreibt die minimalistische Natur dieser Kunstform.

Im Gegensatz zu komplexeren Ikebana-Arrangements, die mehrere Blumen und Zweige enthalten können, konzentriert sich das Ichijuike-Arrangement auf die Schönheit und Einfachheit einer Blumen- oder Pflanzenart. Diese minimalistische Ästhetik spiegelt die Prinzipien des Zen-Buddhismus wider und betont die Schönheit im Alltäglichen und im Einfachen.

Die Auswahl der Blume oder derZweige für ein Ichijuike-Arrangement ist von großer Bedeutung. Sie sollte nicht nur schön sein, sondern auch eine besondere Bedeutung oder Symbolik haben. Beliebte Optionen sind beispielsweise die Quitten, Magnolien oder Kirschblüten für den Frühling, die Iris für den Sommer oder der Ahorn für den Herbst.

Die Anordnung der Blumen oder Zweige erfolgt mit großer Sorgfalt, um eine harmonische Balance und eine ästhetisch ansprechende Komposition zu erreichen. Die Platzierung im Gefäß wird ebenso berücksichtigt wie die Form und die Linienführung der Zweige oder der Blumen selbst.

Das Ichijuike-Arrangement wird in einem klassischen Bambusgefäß gearbeitet, in dem es mit einem hana-kubari befestigt wird. Es ist eine einfache und dennoch elegante Möglichkeit, die Schönheit der Natur zu würdigen und eine Atmosphäre der Ruhe und Gelassenheit zu schaffen. Dabei werden die Blumen/Zweige entweder komplett in dem ‚Bambusfenster‘ gezeigt, oder Shin und Soe ragen ein Stück darüber hinaus während Tai im Fenster verbleibt. Bei der dritten Variante überragen Shin und Soe das Gefäß um nahezu den Faktor 1, während auch hier der Tai im Fenster verbleibt.

quitte tsuru

Die Quitte eignet sich ebenfalls für das Henkakei Shōka Shōfutai in einem Gefäß mit dem Namen tsūrū (Kranich Gefäß). Sie wird sehr gerne für diese Art des Shōka genutzt, da sie sich sehr gut biegen läßt, was bei dieser Form des Shōka von Vorteil ist.

Das Ichijuike ist eine kunstvolle Darstellung der japanischen Ästhetik und Philosophie. Es lädt dazu ein, die Schönheit im Einfachen zu entdecken und die Vergänglichkeit des Lebens zu akzeptieren. Es ist eine Erinnerung daran, dass auch in einer Blumenart oder in einer Pflanzenart die Kraft steckt, Freude und Inspiration zu bringen.

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