
Cannabis, auch bekannt als Marihuana oder Hanf, ist eine vielseitige Pflanze mit einer reichen Geschichte und einem breiten Spektrum von Anwendungen, die seit Jahrtausenden zu verschiedenen Zwecken verwendet wird. Ursprünglich aus Zentralasien stammend, wird sie heute weltweit angebaut. In alten Kulturen diente sie sowohl als medizinisches Heilmittel als auch als Rohstoff zur Herstellung von Textilien, Seilen und Papier. Die ältesten Aufzeichnungen über die medizinische Verwendung von Cannabis stammen aus China und datieren etwa 5000 Jahre zurück. In Indien und in der traditionellen japanischen Religion, dem Shintoismus, wurde Cannabis als heilige Pflanze verehrt und fand in religiösen Ritualen Verwendung.

In Japan hat Cannabis eine komplexe und oft missverstandene Geschichte. Die Gesetze und die gesellschaftliche Wahrnehmung von Cannabis sind in Japan besonders streng und konservativ. Vor der Modernisierung Japans im 19. Jahrhundert war Hanf auch hier ein wichtiger Bestandteil der japanischen Kultur und Wirtschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Japan von den USA besetzt, und 1948 wurde das Cannabis Control of Law eingeführt. Dieses Gesetz verbietet den Anbau, Besitz, Verkauf und Konsum von Cannabis. Es handelt sich um eines der strengsten Cannabiskontrollgesetze der Welt, und Verstöße werden mit harten Strafen geahndet, einschließlich langer Gefängnisstrafen und hoher Geldstrafen. Im Gegensatz zu vielen westlichen Ländern hat Japan bislang keine umfassenden Gesetze zur medizinischen Nutzung von Cannabis erlassen. Es gibt nur sehr wenige Ausnahmen, bei denen bestimmte Cannabinoide in streng kontrollierten medizinischen Studien verwendet werden dürfen.
Die Samen des Hanfs, die zu Öl verarbeitet wurden, waren über Jahrtausende elementarer Bestandteil der Ernährung und galten ab 500 vor Christus bei den Chinesen sogar als Zahlungsmittel. Die Regierungssteuer konnte mit Hanfstängeln beglichen werden. Um 900 forderte Karl der Große die Bauern per Dekret auf Hanf anzubauen und erlaubte ihnen die Steuern mit Hanfsamen zu bezahlen. Ab den 1630er-Jahren bis ins frühe 19. Jahrhundert diente er als gesetzliches Zahlungsmittel. Auch George Washington und Thomas Jefferson (einer der Gründungsväter der Vereinigten Staaten) waren Hanfbauern. Bei der Erfindung des Papiers spielte Hanf ebenfalls eine große Rolle. In einem mehr als 2000 Jahren alten Grab in der Provinz Shaanxi (Zentralchina) wurde an der Rückseite eines Bronzespiegels, mit Hanf gefertigtes Papier gefunden. Hanfpapier ist wesentlich haltbarer und robuster als das billigere, aber auch qualitativ schlechtere Holz-Zellulose-Papier, welches nach 1850 zum Einsatz kam und das aus Cannabis gefertigte Papier ablöste. Nicht nur die Gutenberg-Bibel wurde auf Hanfpapier gedruckt, auch die gesamte Weltliteratur von Cervantes bis Schiller wurde in, mit Hanfpapier eingebundenen Büchern, herausgegeben.
Während Carl von Linné im Jahr 1753 noch davon ausging, dass es sich bei Cannabis sativa um eine monotypische Gattung handelt, systematisierte ihn 2005 Karl W. Hillig in die Arten Cannabis sativa und Cannabis indica.

Die Vielseitigkeit des Hanfs lässt sich am Gemälde von Willem van de Velde der Jüngere um das Jahr 1665 mit dem Titel 'Holländische Schiffe in einer Flaute' aufzeigen: Die Ölfarben, die auf die ‚Leinwand‘ aus Hanffasern (also eigentlich ‚Hanfwand‘) aufgetragen wurden, wurden in dieser Zeit nicht nur mit Leinöl, sondern auch mit Hanföl angerührt, welches zudem als Brennstoff für die Öllampen zum Einsatz kam. Die Segeltücher und Taue der Schiffe bestanden ebenfalls aus Hanf, da das Material haltbarer und reißfester war als anderes Naturmaterial. Mehrere Tonnen Hanf wurden gebraucht, um ein Segelschiff auszurüsten und etwa alle zwei Jahre wurde das gesamte Tauwerk, sowie nach einer größeren Fahrt auch die Segel, erneuert.
Der Hanf bildet so die Grundlage, für die niederländische Ostindien-Kompanie mit ihren Handelsschiffen, um die Ozeane zu überqueren und reich mit exotischen Gütern beladen zurückzukehren. Er ist damit auch die Basis für das Goldenen Zeitalter, indem die junge Nation durch den Handel zu Reichtum gelangte.
Für die Herstellung von Papier, Textilien und Nahrungsmitteln finden ausschließlich Zuchtsorten von Cannabis sativa Anwendung, die regelmäßig streng auf ihren THC-Gehalt hin überprüft und in einer EU-Sortenliste geführt werden.
Im Ikebana kommt hier die Sorte Cannabis sativa zum Einsatz und ein Segelschiff mit Masten und Segeln aus der Cannabispflanze, das durch die See mit Untiefen navigiert, wird mit zum Teil exotischen Pflanzen und Früchten beladen.

JIYŪKA - Cannabis sativa, Echinacea, Solanmum jasminoides, Capsicum chinense, Chrysanthemum, Euonymus japanicus, Allium, Coreopsis lanceolata, Anthurium Blätter, Steine
